Seniorenarbeit Stadt Kreuztal

Bericht vom Runden Tisch Seniorenarbeit Stadt Kreuztal

von Adrian Stötzel 15-04-2024

Achim Walder und Manfred Krick berichten ausführlich über den Bürgerbus Kreuztal. Walder erklärt, dass der Bürgerbus vor 26 Jahren ins Leben gerufen wurde, um eine Mobilitätslösung für Kreuztal zu schaffen, als damals kein anderes Konzept vorhanden war. Die Idee für Bürgerbusse stammt ursprünglich aus Großbritannien und wurde über die Niederlande nach Deutschland gebracht. Walder führt weiter aus, dass der erste Bürgerbus in Deutschland vor etwa 35 bis 37 Jahren an der Landesgrenze zwischen Deutschland und den Niederlanden eingerichtet wurde.
Anfangs fuhren die Ehrenamtlichen nur vormittags, erweiterten aber nach drei Monaten den Betrieb auf fünf Tage die Woche, da es Bedarf für eine regelmäßigere Bedienung gab. Nun fahren sie Montag bis Freitag von 7:45 Uhr morgens bis 19:00 Uhr und decken alle Himmelsrichtungen von Kreuztal ab. Ein Fahrtwunsch beim Bürgerbus muss bestellt werden, Tel. 02732-8983999, dann kommt der Bus zur angegebene Haltestelle.
Der Bürgerbus hat feste Linien und Zeiten, was Walder als eine Einschränkung sieht, da sie nicht flexibel auf die Bedürfnisse der Fahrgäste reagieren können. Er erwägt, den Service auf einen bedarfsorientierten Betrieb umzustellen, bei dem der Bürgerbus nur fahren würde, wenn er gebraucht wird. Dies könnte durch ein On-Demand-System erfolgen, bei dem die Fahrgäste den Bus telefonisch bestellen können. Allerdings sind rechtliche Voraussetzungen zu klären, wobei Walder bereits an einem Paragraphenwechsel arbeitet. Walder beschreibt auch die Finanzierung: Der Bürgerbus wird mit 60.000 € durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert, was den kostengünstigen Betrieb ermöglicht. Trotz der Unterstützung sind die Betriebskosten eine Herausforderung, insbesondere während der Corona-Pandemie, als die Zahl der Fahrgäste zurückging.
Im Zusammenhang mit den Fahrkartenpreisen erklärt Walder, dass Fahrgäste mit dem „Deutschlandticket“ den Bürgerbus nutzen können, ohne eine zusätzliche Fahrkarte zu erwerben, auch wenn dafür keine Ausgleichszahlung erfolgt. Hierüber wird jedoch ebenfalls nachgedacht, wie diesem Umstand begegnet werden kann. Fahrgäste mit Behindertenausweis können das Angebot kostenlos nutzen. Der Bürgerbus bietet sogar einen Rollstuhlplatz. Manfred Krick spricht über die praktischen Aspekte des Fahrens und der Fahrgastbetreuung. Er betont, dass der Bürgerbus eine wichtige soziale Funktion hat und oft mehr als nur ein Transportmittel ist. Fahrer helfen beispielsweise älteren oder gehbehinderten Fahrgästen beim Ein- und Aussteigen. Zusammenfassend zeigen Krick und Walder, dass der Bürgerbus Kreuztal eine wesentliche Rolle in der lokalen Gemeinschaft spielt, indem er Mobilität für diejenigen bietet, die sonst keine Transportmöglichkeiten hätten. Sie diskutieren aktuelle Herausforderungen und zukünftige Pläne, den Service anzupassen, um effizienter und reaktionsfähiger auf die Bedürfnisse der Kreuztaler Bürgerinnen und Bürger zu reagieren. Dabei erwähnen sie „Haustürfahrten“, den Einsatz moderner Dispositionssoftware und die Aussicht auf autonomes, maschinengesteuertes Fahren, was in Zukunft auch die lokale Mobilität bestimmen wird.