Bürgerbus Kreuztal 2025 auf dem Weg in die Zukunft

Bürgerbus Kreuztal 2025 mit neuen Fahrplankonzept

BUS-Nahverkehrsplan: Große Veränderungen im Busverkehr stehen 2024 bevor, da die Politikerinnen und Politiker der Region über das Fahrplanangebot in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe entscheiden. Die Verkehrsunternehmen werden dann beauftragt, den Busverkehr entsprechend durchzuführen. Werden noch alle Ortsteile mit dem heutigen Fahrplan bedient? Gibt es noch Busverkehr in den Abendstunden? Hier sieht Achim Walder, Verkehrsexperte und ProBahn-Mitglied aus Kreuztal erhebliche Finanzierungslücken. Angedacht ist deshalb eine Umstellung auf Bedarfsverkehr in den Randlagen der Städte und Tageszeiten. Einsichtig ist, dass es wenig Sinn macht mit dem Bus eine Linie wie bisher abzufahren, wenn keine Fahrgäste an den Haltestellen stehen. Die Lösung sehen Politiker derzeit in einem „On-Demand-Verkehr“, eine Art Taxi, das die Fahrgäste telefonisch bestellen müssen, das dann aber bis zur Haustür kommt. Bei wenigen Bestellungen ist das kostengünstiger. Zunächst wird es einen befristeten hohen Zuschuss vom Land NRW für die Einführung geben, den die Städte und Kommunen nach wenigen Jahren selbst übernehmen müssen, d.h. alle Kosten tragen dann die Kommunen.

WALDER

Bürgerbusse: Von den Entscheidungen zum Busverkehr sind auch die Bürgerbusse betroffen. Sie spielen bereits heute eine wichtige Rolle in der Region, denn sie bedienen viele kleine Seitenstraßen, die von regulären Linienbussen nicht angefahren werden können und nur geringe Fahrgastzahlen haben. Um zu einer erfolgreichen Verkehrswende zu gelangen, müssen die Mobilitätsbedürfnisse aller Bürger berücksichtigt werden, fordert Achim Walder, der Vorsitzende vom Bürgerbus Kreuztal. Der Kreuztaler Bürgerbus ist seit mehr als 26 Jahren mit nun mehr als 1,4 Mill. Kilometer und 230.000 Fahrgästen in den Wohnstraßen der Kindelsbergkommune unterwegs. 2023 wurde der Rufbusdienst eingeführt, sodass der Bus nur auf Bestellung fährt. Diese Maßnahme musste ergriffen werden, um die Treibstoffkosten zu reduzieren und mehr Bürger in Kreuztal zu erreichen. Leider ist der Bürgerbus immer noch an einen festen Linienweg und Fahrplan gebunden, was dazu führt, dass ältere Fahrgäste mit Rollatoren oder schweren Einkaufstaschen oft längere Wege zurücklegen müssen, teilweise sogar auf unebenen Schotterwegen.
Planungen zu On-Demand-Taxis: Parallel zum Bürgerbuskonzept sollen On-Demand-Systeme nach §44 Personenbeförderungsgesetz (§42 PBefG) eingerichtet werden, die einen Service von Haustür zu Haustür bieten können, den die Bürgerbusse in der Region bis heute nicht anbieten dürfen. Bürgerbusse müssen Linienverkehr nach §42 PBefG fahren mit festgelegtem Fahrplan (in Kreuztal 4 mal am Tag mit 3 Stundentakt), festem Linienweg und festen Haltestellen. Dadurch können Parallelstraßen und Stichstraßen nicht bedient werden.
Bürgerbus Kreuztal: Die Mitglieder des Vereins prüften deshalb verschiedene Konzepte von anderen Bürgerbusvereinen im Land NRW. Anfang April besuchten sie Rhede im Münsterland, wo der Bürgerbus bereits nach §44 PBefG ohne festen Linienweg nur auf Bestellung fährt und Fahrgäste direkt an der Haustür abholt. Es werden sogar, wenn zeitlich möglich, die Einkaufstaschen bis in die Wohnung gebracht, wie der dortige Vorsitzende Reinhard Spatzier erläuterte. Diese Flexibilität ist besonders wichtig für ältere Fahrgäste (ca. 70%). In Rhede hat sich gezeigt, dass diese Art des Service zu einer deutlichen Steigerung der Fahrgastzahlen führte. Auf der Rückfahrt von Rhede wurde auch der fahrerlose Linienbus in Monheim am Rhein in Augenschein genommen. Dieser Bus bietet Platz für 6 Fahrgäste, ist rollstuhlgerecht und fährt mit 15 km/h durch Monheim. Ein ähnlicher Busverkehr wurde bereits vor drei Jahren in Drolshagen und Lennestadt für mehrere Wochen getestet. Vielleicht ist das die ferne Zukunft der Bürgerbusse.

WALDER

Ein On-Demand-System als Betriebskonzept muss auch für den Bürgerbus Kreuztal rechtlich ermöglicht werden. Nur so können die Fahrerinnen und Fahrer weiterhin ihren guten Service für die Kreuztaler Bürger anbieten. Denn auch die Bürgerbusse müssen rechnen und über die Fahrgeldeinnahmen den Betrieb finanzieren. Leider musste der Bürgerbus in Kirchhundem mittlerweile seinen Betrieb einstellen.
Fazit: Die Aktiven des Bürgerbus Kreuztal wollen ein besseres Angebot für die Kreuztaler Bürger bieten. „Wir fordern die Kreispolitik auf, die Bürgerbusse nicht unter die Räder des neuen Nahverkehrsplans kommen zu lassen und ebenfalls nach §44 PBefG fahren zu lassen“, fordert Achim Walder, der in NRW einige Bürgerbusvereine gegründet oder an ihrer Entstehung mitgewirkt hat. Seit 26 Jahren ist er Vorsitzender des BB-Kreuztal, einige Jahre war er auch Vorsitzender der Bürgerbusse in Bad Laasphe, Wenden und Netphen.

Wir verabschieden Klaus Rathmann nach 25 Jahren Einsatz als BBK-Fahrer durch Kreuztal.

Nach 25 Jahren beendet Klaus Rathmann seinen Einsatz als Bürgerbusfahrer beim Bürgerbus Kreuztal und kann sich somit als der Fahrer mit der längsten Dienstzeit in Südwestfalen bezeichnen.

Zu Beginn seiner Einsatzzeit waren insgesamt 19 Fahrerinnen und Fahrer aktiv. Im Alter von 57 Jahren konnte Klaus Rathmann vorzeitig in den Ruhestand bei der Deutschen Telekom gehen. Seine damalige Tätigkeit als Regionalleiter Telemarketing für die Bereiche Siegen, Hagen und Wuppertal brachte ihn jedoch an seine gesundheitlichen Grenzen.

Auf die Bürgerbus-Tätigkeit wurde er durch seinen leider früh verstorbenen Nachbarn Ulrich Stein aufmerksam. Dieser war nicht nur Fahrer, sondern auf für den sicheren Betrieb des Busses zuständig. Im Laufe der Jahre erlebte der Bürgerbus Kreuztal eine kontinuierliche Entwicklung und Integration in das öffentliche Verkehrssystem. Die Idee der Bürgerbusse selbst geht auf die späten 1970er Jahre zurück, als in Deutschland vermehrt nach bürgerschaftlichen Lösungen für den öffentlichen Nahverkehr gesucht wurde.

Seit den Anfängen haben sich Bürgerbusse zu einer wichtigen Ergänzung des öffentlichen Verkehrsnetzes entwickelt. Die Fahrer, ehrenamtlich tätige Bürger, spielten eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung dieses Konzepts. Die Dienstzeit von Klaus Rathmann beim Bürgerbus Kreuztal spiegelt nicht nur seine persönliche unermüdliche Einsatzbereitschaft wider, sondern auch den Erfolg dieses bürgerschaftlichen Projekts.

Die Bürgerbusse sind zu einem festen Bestandteil der Mobilitätsstruktur in Südwestfalen geworden, und die Fahrerinnen und Fahrer wie Klaus Rathmann haben dazu beigetragen, dass Menschen in abgelegenen Wohngebieten auch weiterhin zum Arzt, Einkaufen und zu mehr Mobilität gelangten.

25 Jahre Bürgerbus Kreuztal – Bürger fahren für Bürger

(zum Vergrößern auf Bilder klicken !)

Mehr als 25 Jahre in fast täglichem Einsatz, etwa 1,5 Mill. km mit dem Bürgerbus durch Kreuztal: Das war ein Grund zum Feiern.
Der Einladung waren 18 Bürgerbus-Vereine aus Nordrhein-Westfalen mit ihren Bürgerbussen gefolgt. In der Mensa der Clara-Schumann-Gesamtschule fand die Feier statt.

Achim Walder, Vorsitzender und Gründer, gab einen Überblick über 25 Jahre: 5 Busse für jeweils acht Fahrgäste waren seit Beginn nacheinander im Einsatz. Etwa 230.000 Fahrgäste nutzten den Bürgerbus seither. Im Stadtgebiet gibt es derzeit 150 Haltestellen. Seit April 2023 fährt auch der 90.000 € teure, neue Niederflurbus durch Kreuztal. Leider hat Corona die Fahrgastzahlen stark sinken lassen, aber es geht wieder aufwärts.

André Jung, stellv. Landrat, lobte den Verein als Vorbild für die Region Südwestfalen. Es wurden mit Hilfe des Kreuztaler Vereins viele weitere Bürgerbus-Vereine erfolgreich gegründet. Achim Walder war und ist auch in mehreren Vorsitzender. Viele Besucher aus Deutschland und EU-Ausland waren in den vergangenen Jahren beim Kreuztaler Bürgerbus zu Info-Besuchen.

Bürgermeister Walter Kiss betonte, dass es auch in Kreuztal Siedlungsgebiete gibt, in denen ältere Menschen nicht gut zu den Haltestellen der anderen Linienbusse kommen. Teilweise sind die Straßen sehr schmal, in schlechtem Zustand und es gibt keine Bürgersteige. Hier ist der Bürgerbus eine unersetzliche Bereicherung. Achim Walder hob die gute Unterstützung des gesamten Projektes durch die Stadt Kreuztal hervor. Besonders die zur Verfügung gestellte kostenfreie geheizte Garage und Unterstützung durch die Verwaltung bei allen Straßenbauarbeiten sei ein großes Plus. Das sei leider nicht überall so.
Klaus Dieter Wern und Jörg Mühlhaus von den Verkehrsbetrieben, mit denen die Vereine einen Kooperationsvertrag haben, sehen den besonderen Aufgabenbereich der Bürgerbusse und arbeiten gerne ihnen zusammen.
Herr Mühlhaus verwies auch auf den ersten Omnibus der Welt, der als ‚Bürgerbus‘ zwischen Netphen und Siegen vor 128 verkehrte.
Für den Dachverband Pro Bürgerbus NRW mit 180 Bürgerbusvereinen, war Herr Paul Peuster angereist. Er hob besonders hervor, dass ohne den ehrenamtlichen Einsatz der zahlreichen Fahrer und Vereinsaktiven die Mobilität für viele Mitbürger und Mitbürgerinnen nicht mehr möglich wäre.
Im zweiten Teil der Feierlichkeiten stellten Friedhelm Zander und Ingrid Walder die angereisten Bürgerbusvereine vor. Jeder Verein berichtete über seine Geschichte, Besonderheiten und lustige Begebenheiten.

Oft wurde auch auf die Mithilfe bei der Gründung durch den BB-Kreuztal und Achim Walder verwiesen.
Geehrt wurden noch zwei BB-Mitgieder, die seit 25 Jahren aktive Mitglieder sind. Elisabeth Kramer, die immer dafür sorgte, das die Kasse stimmt, auch in Coronazeiten und Ingrid Walder, die den Vorsitzenden bei allen Projekten mit Rat und Tat unterstützt. Nach dem offiziellen Teil gab es ein gutes Mittagessen, bevor die Gäste zu drei ausgesuchten touristischen Zielen der Region aufbrachen. Zur Auswahl standen das Technikmuseum in Freudenberg, das Bergwerk in Müsen und das Obere Schloss in Siegen.

Das Angebot wurde rege angenommen und fand ausdrückliche Begeisterung.
Zum Abschluss konnten sich alle für die Rückfahrt bei Kaffee und frischen Waffeln stärken, die der Verein unterstützt vom Kreuztaler Mittagstisch und Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule anbot.
Dr. Benedikt Krams von Match Rider erläuterte noch die neue Buchungssoftware für Bürgerbusse, die in Zusammenarbeit mit dem Bürgerbus Kreuztal, gefördert vom Land NRW, erstellt wird.

Der Dank geht auch an die zwei Sponsoren Rink/Baecker Getränkeindustrie und Krombacher Brauerei für ihre Unterstützung.
Insgesamt können alle, Verein, Gäste und Beteiligte, auf eine gelungene Feier zurückblicken, in der die Leistungen der Vereinsaktiven, der aktuellen und der ehemaligen, der kommunalen und überregionalen Träger des Projekts und die Schönheiten der Region Südwestfalen angemessen gewürdigt werden konnten.
Fotos: (c) Jürgen Klein, Ursula + Friedhelm Zander, Thomas Kramer, Ingrid + Achim Walder

kein 49,-€ Ticket Bürgerbus Kreuztal ?

49,-€ Ticket – Bürgerbus Kreuztal

‘Wir erkennen Deutschlandticket nicht an’, das war der BBK-Vorstandsbeschluss im März.

Jetzt hat das NRW Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr interveniert: §9 Absatz 1 Satz 4 des Regionalisierungsgesetzes bestimmt, dass der Tarif bis zum Erlass entsprechender Regelungen durch die Aufgabenträger, längstens jedoch bis zum 30. September 2023 vorläufig anzuwenden ist. Das Deutschlandticket Weiterlesen

Bürgerbus Kreuztal als Rufbus – WDR

Seit dem 2.1.2023 verkehrt der Bürgerbus Kreuztal als Rufbus. Der WDR Siegen hat einen Bericht dazu erstellt. Marnfred Krick – BB-Fahrer und Achim Walder – Vorsitzender seit 25 Jahren erklären das System.

Lokalzeit Südwestfalen – WDR-Mitschnitt:
==> Bürgerbus Kreuztal als Rufbus seit 2.1.2023

(c) WDR – Lokalzeit Südwestfalen

Manfred Krick – Bürgerbusfahrer

Dispzentrale in der ersten Woche

Achim Walder, BB-Kreuztal, nur Vorsitzenden seit 1998

Weihnachtsfeier 2022

BürgerBus Kreuztal – Weihnachtsfeier 2023

In den beiden letzten Jahren fielen de Weihnachtsfeiern coronabedingt aus, doch am 3. Dezember 2022 war es wieder so weit: Fast alle Fahrerinnen, Fahrer und Vorstandsmitglieder fanden sich mit Ehepartnern im Landgasthof Merje in Kredenbach ein, um bei guten Speisen und Getränken gemeinsam das abgelaufene Jahr zu feiern.

Wolfgang Kirsch und Achim Walder, die beiden Vorsitzenden erzählten von den Ereignissen des letzten Jahres. Nach Corona waren es wieder mehr Fahrgäste. Leider liegen wir immer noch bei 60% der Vorjahre, aber es geht bergauf. Die Betriebskosten sind jedoch auf das Doppelte gestiegen. Treibstoff und Reparaturen für den fast 7 Jahre alten Bus waren hoch. Der neue Niederflurbus für 90.000€ hat eine Lieferzeit von 16 Monaten und wird im April 2023 erwartet.

Auch konnten wir neue Mitglieder und Fahrer begrüßen. So sind wir wieder bei 23 einsatzfähigen Fahrerinnen und Fahrern. Verabschiedet wurden aus dem Fahrdienst Siegfried Schmidt 10 Jahre, Jörg Langenbeck 20 Jahre, Günter Schneider 5 Jahre, Joachim Hahn 15 Jahre, Werner Irle 20 Jahre und Rainer Weiss 12 Jahre.

Große Veränderungen stehen zum 1.1.2023 an. Neue Haltestellen, neue Linienwege in Fellinghausen, in Littfeld und am Dörnberg. Wenn alle Genehmigungen vorliegen, werden wir Rufbus fahren. Fahrgäste müssen ihre Fahrt bestellen. Das wird 60% der Kilometer einsparen und kürzere Fahrzeiten ermöglichen. Wir erhoffen uns dadurch mehr Fahrgäste und Einnahmen.

Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für Achim Walder

Unser langjähriger Vorsitzender Achim Walder wurde am 4.12.2014 mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Elfun Bernshausen, Ingrid Walder, Achim Walder, Landrat Andreas Müller

Elfun Bernshausen, Ingrid Walder, Achim Walder, Landrat Andreas Müller

Mit dem Zitat von Mahatma Ghandi ‘Das Ziel weicht ständig vor uns zurück. Genugtuung liegt im Einsatz, nicht im Erreichen. Ganzer Einsatz ist ganzer Erfolg.’ leitete Andreas Müller, Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein, seine Laudatio zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Achim Walder ein. Dabei wurde deutlich, dass Achim in seinem Wirken als Umweltschützer im Verkehrsbereich mit seiner Tatkraft und seinem Wissen viele Institutionen und Verbände bereichert und motiviert hat.

Mitglieder des Bürgerbus Kreuztal Dr. Bernhard Kraft, Achim Walder, Elfrun Bernhausen, Elisabeth Kramer, Hans-Dieter Haase

Mitglieder des Bürgerbus Kreuztal – Dr. Bernhard Kraft, Achim Walder, Elfrun Bernhausen, Elisabeth Kramer, Hans-Dieter Haase

Die Idee der Bürgerbusse brachte er vor 18 Jahren in die Region Südwestfalen. Zuerst gab es viele Bedenken, ob dieses Bürgerbus-Projekt sich für Kreuztal überhaupt rechnen könnte und genügend Fahrgäste fände. Auf der Gründungsversammlung konnte Achim Walder Elfrun Bernshausen, Freunde und Bekannte motivieren, im Bürgerbusverein aktiv ehrenamtlich mitzuarbeiten, sich im Vorstand zu engagieren und, was noch wichtiger war, für den täglichen Fahreinsatz durch Kreuztal zur Verfügung zu stehen. Bald stellte sich der erhoffte Erfolg ein und sprach sich in der Region herum. Zahlreiche interessierte Bürgergruppen informierten sich daraufhin vor Ort über die praktische Umsetzung. Sie kamen aus Bad Laasphe, Netphen, Neunkirchen, Burbach, Erndtebrück, Hilchenbach, vom Kreis Olpe aus Wenden und Finnentrop, vom Kreis Altenkirchen aus Nümbrecht, aus Lüdinghausen im Münsterland, aus der Uckermark, aus Luxemburg und zuletzt aus Bourg-en-Bresse in Frankreich. Häufig wurde Achim Walder eingeladen und berichtete in seinen Vorträgen überzeugend vom Erfolgskonzept in Kreuztal. In Bad Laasphe fanden sich als nächstes genügend Aktive. Nach der Gründung durch Achim Walder blieb er drei Jahre Vorsitzender des Vereins Bürgerbus Bad Laasphe. Auch in Wenden gelang die Etablierung des Bürgerbus-Projektes. Hier übernahm Achim Walder als Initiator zunächst Walder-Achim_Verdienstorden-2014_G4160den Vereinsvorsitz und begleitete später die Arbeit als stellvertretender Vorsitzender. In vielen anderen Städten leitete er die Gründungsversammlungen oder hielt Einführungsvorträge. Insgesamt hat er mehr als 12 Vereine beraten und unterstützt, so dass sie bis heute erfolgreich ehrenamtlichen Bürgerbusbetrieb durchführen und bereits mehr als eine Million zufriedene Fahrgäste befördert haben. Weit über Kreuztal hinaus ist der BB-Kreuztal bekannt und wird sowohl im Internet als auch für Vorträge nachgefragt. Zu hoffen bleibt, dass weitere Kommunen in der Region diese wegweisende Idee übernehmen und damit noch mehr Bürgerinnen und Bürgern eigenständige Mobilität ermöglichen.
Beharrlichkeit, Frusttoleranz und sich nicht ablenken zu lassen, seien große Charakterstärken, die Achim Walder auszeichnen. ‘Ich habe seinen Mut und seine Energie immer bewundert,’ – diese Anerkennung kam schließlich vom früheren Landrat Paul Breuer. Bürger die nicht nur Ideen hätten, sondern auch Leute gewinnen und etwas umsetzen könnten, nötigten ihm Respekt ab, auch wenn man nicht immer am gleichen Strang gezogen habe.
Achim Walder selbst hob hervor, dass all seine Aktivitäten nur gemeinsam mit den vielen Gruppierungen und Mitstreitern möglich geworden sind, und dankte allen für ihre Unterstützung und ihr Engagement.

2014 – 17 erfolgreiche Jahre für den Bürgerbus Kreuztal

17 Jahre Bürgerbus in Kreuztal

Seit 1997 ca. 48.000 ehrenamtliche Stunden Fahrereisatz, ca. 160.000 Fahrgäste und fast 1.000.000 km durch Kreuztal zurückgelegt.
Auch in diesem Jahr konnten wieder engagierte Bürger ausgezeichnet weden, die mehr als 10 Jahre ehrenamtlich den Bürgerbus durch Kreuztal steuerten. Elfrun Bernshausen nahm als stellv. Bürgermeisterin mit Hans Dieter Haase, stellv. Vorsitzender des Vereins BB-Kreuztal, die Ehrungen vor.

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Werner Irle, fast von Anfang an dabei und fährt seit 15 Jahren als Fahrer durch Kreuztal. BBK_G4139i6

Volker Maier fand als Siegener vor vielen Jahren sein ehrenamtliches Betätigungsfeld beim Kreuztaler Bürgerbus. Er ist der erste Siegener, der den Kreuztaler für seinen ehrenamtlichen Einsatz für Kreuztaler Bürger erhält.BBK_G4103i6

Gerhard Althaus steuerte nach seinem Dienst bei der Stadt Kreuztal weitere 15 Jahre ehrenamtlich den Bürgerbus durch Kreuztal.

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Ebenso bedankte sich der Vorsitzende Achim Walder bei Elisabeth Kramer für 15 Jahre zuverlässige Arbeit als Schatzmeisterin, bei Fritz Rost für die Erstellung der Einsatzpläne und bei Armin Weber, der dafür sorgt, dass der Bürgerbus selbst stets betriebsbereit ist.BBK_G4154i6

Elfrun Bernshausen im Gespräch mit dem Vorsitzenden Achim Walder über die 17 Jahre erfolgreiches bürgerschaftliches Engagement im Bürgerbus-Verein.

Kreuztaler Bürgerbus in Frankreich ?

Initiative aus Frankreich interessiert sich für den Autobus Citoyen.

Soweit ist es noch nicht, aber bis nach Frankreich ist der Erfolg der Bürgerbusse in Nordrhein-Westfalen gedrungen. Nun war Jacques Toulemande aus Bourg-en-Bresse (Autobus Citoyen) für einen Tag angereist, um sich das Projekt in Kreuztal anzusehen und mit den Fahrern und Fahrgästen zu sprechen –  die Initiative der 40.000 Einwohner-Stadt im französischen Jura überlegt, das Konzept des Autobus Citoyen zu übernehmen: eine Möglichkeit neben anderen wie Mitfahrgemeinschaften oder auch organisiertem Trampen (Autostop) um weniger vom eigenen Auto abhängig zu sein. Auf einer Vortragsreise hatte der Vorsitzende des Bürgerbus-Vereins Kreuztal, Achim Walder, über öffentlichen Verkehr im ländlichen Raum das Konzept Bürgerbus vorgestellt. Nicht jeder Ortsteil und jedes Wohnquartier kann mit einem großen Linienbus angefahren werden. Teilweise sind die Straßen zu schmal oder die Zahl der täglichen Fahrgäste ist zu gering.

Bürgerbus-Kreuztal_R1060i8Hier haben die Bürgerbusse ihren Anteil im Öffentlichen Verkehr gefunden. Besonders in Nordrhein-Westfalen werden Bürgerbusse gefördert und von meist älteren Menschen genutzt. Jeden Werktag fährt z.B. der Bürgerbus Kreuztal fast alle Stadtteile viermal an. Jede Fahrt vom Marktplatz dauert etwa 40 Minuten, für die der Bus 13km unterwegs ist. In Kreuztal nutzen jedes Jahr fast 10.000 Fahrgäste den Bus. Als vor 17 Jahren der Bürgerbus in Kreuztal startete, war das etwas ganz Neues in den Kreisen Siegerland-Wittgenstein und Olpe. Doch der Erfolg hat sich schnell eingestellt. In Kreuztal wurden bisher mehr als 160.000 Fahrscheine verkauft. Jedoch hat es etwas Zeit gebraucht, bis Achim Walder weitere Bürgerbusse auf den Weg bzw. die Straße bringen konnte. Es folgten Neunkirchen, Bad Laasphe, Wenden, Burbach, Netphen, Erndtebrück, Hilchenbach, Finnentrop, Nümbrecht und einige außerhalb der Region. Keinen Erfolg hatten die Versuche bisher in Freudenberg, Olpe, Siegen, Attendorn, Lennestadt und Bad Berleburg.
Besonders wichtig für die Bürgerbusse sind die Fahrerinnen und Fahrer. Neben dem Fahren des Busses kommt ihnen auch die Aufgabe der sozialen Kontakte mit den Fahrgästen zu. Alle Fahrer leisten ihren Einsatz ehrenamtlich ohne Bezahlung mehrmals im Monat für 4 Stunden und sind über viele Jahre tätig. Dieser Einsatz für die Bürger ist anerkennenswert.